Für viele Unternehmen wird die Suche nach Arbeits- und Fachkräften zunehmend zur Existenzfrage. Das IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) meldete im zweiten Quartal 2022 1,93 Millionen offene Stellen. Die Nachfrage in Retail und Handel, im Maschinenbau und der IT ist besonders hoch, wie die aktuellen Stellenanzeigen von LeySelect zeigen.
Um diesen gewaltigen Anforderungen zu begegnen, sucht die Regierung den Schulterschluss mit Verbänden und Gewerkschaften und stellt neue Strategien in Aussicht. Hier die Kernpunkte:
Um dem Arbeits- und Fachkräftemangel mittel- und langfristig zu begegnen ist die Unterstützung der Politik unerlässlich. Doch viele Aspekte, die die Bundesregierung strategisch fokussiert, können Sie in Ihrem Unternehmen schon jetzt umsetzen.
Knapp drei Viertel der deutschen Unternehmen hat 2020 den Beschäftigten Weiterbildungsmaßnahmen zur Qualifizierung angeboten. Das klingt zunächst viel, doch im Ländervergleich ist es wenig: Laut OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) werden in Deutschland für Aus- und Weiterbildung gut 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgegeben. Damit rangiert Deutschland im unteren Viertel des OECD-Ländervergleichs. Europäische Nachbarländer, wie Dänemark, Norwegen und Großbritannien investieren deutlich mehr.
Dabei ist die berufliche Weiterbildung ein funktionierendes Element der Mitarbeiterbindung. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter schulen und weiterbilden, erhöhen die Zufriedenheit in der Belegschaft nachweislich. Sie stärken das Arbeitgeberimage und fördern die innerbetrieblichen Karrierechancen, kurzum, sie binden Mitarbeiter an das Unternehmen.
Nur noch zwölf Prozent der Beschäftigten wollen täglich in den Unternehmensräumen arbeiten, 21 Prozent bevorzugen komplett das Homeoffice. Bei den meisten Angestellten, deren Tätigkeit für das Homeoffice geeignet ist, ist es ein Mix: zwei, drei Tage zu Hause, den Rest im Büro. Dieses Privileg ist vielen Beschäftigten inzwischen sehr wichtig. Nicolas Bloom, Ökonom an der Stanford University, geht sogar so weit, dass zwei Tage Homeoffice in etwa gleichzusetzen seien mit einer Gehaltserhöhung von sieben bis acht Prozent.
Doch für eine funktionierende Unternehmenskultur in der New Work reicht es nicht allein aus, flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice einzuführen. Auch monetäre Anreize beeinflussen nur bedingt die Zufriedenheit eines Mitarbeiters. Die Trendstudie „Arbeitswelt im Umbruch“ der Universität St. Gallen nennt vier Erfolgsfaktoren für eine gelungene New Work-Kultur:
Ein offenes Führungsklima fördert die kreativen Prozesse im Team. Die Geschäftsführung kommuniziert eine klare, transparente und leicht zu verstehende Vision des Unternehmens.
Führungskräfte und Mitarbeiter arbeiten eng und vertrauensvoll miteinander – daran sollten auch Problemen und Krisen nichts ändern.Identifikation mit dem Unternehmen
Das Team besitzt soziale Fähigkeiten, um Stress zu bewältigen und sich selbst zu motivieren.
Dezentrale Teamstrukturen sind nur dann möglich, wenn die gesamte Unternehmen flexibel agieren kann.