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KI in der Arbeitswelt – Chancen und Risiken

KI macht Prozesse effizienter, Abläufe schneller, Daten- und Fehleranalysen einfacher und automatisiert viele repetitive Aufgaben. Was bedeutet das für Unternehmen? Welche Auswirkungen hat das auf den Arbeitsmarkt? Werden bestimmte Berufsbilder in Zukunft verschwinden?

Das World Economic Forum (WEF) prognostiziert, dass etwa 80 Millionen Arbeitsplätze weltweit in den nächsten fünf Jahren von KI übernommen werden könnten, was ungefähr einem Anteil von etwas mehr als 10 Prozent entspricht. Interessanterweise erwarten jedoch die meisten befragten Arbeitgeber, dass durch den Einsatz von KI insgesamt mehr neue Stellen entstehen werden, als durch die Automatisierung wegfallen.

Ein Team um den Schweizer KI-Experten Dario Floreano hat für 1.000 Berufe einen Automatisierungs-Risiko-Index errechnet und herausgefunden, dass Berufe wie Metzger, Kassierer, Tellerwäscher oder Taxifahrer durch KI besonders, dagegen die Jobs von Physikern, Chirurgen, Ingenieuren oder Fluglotsen weniger gefährdet sind.

Transformation der Arbeitswelt durch KI: Branchenüberblick

Das wirkt abstrakt und in weiter Ferne, schließlich befördern momentan ausschließlich Taxifahrer Personen von A nach B und kassenlose Supermärkte sind gerade mal als Modellversuche der großen Lebensmittelkonzerne in einigen wenigen Großstädten zu sehen. Ein Blick auf die einzelnen Branchen liefert weitere Details.

Produktion und Fertigung:

Bei Automatisierungsprozessen und in der Fertigung werden schon heute einfache Montagearbeiten durch automatisierte Systeme ersetzt.

Transport und Logistik:

Selbstfahrende Fahrzeuge oder autonome Drohnen liefern Waren aus.

Finanzdienstleistungen:

Routineaufgaben im Bankwesen, wie z.B. das Überprüfen von Kontoauszügen oder das Bearbeiten von Transaktionen, übernehmen KI-gesteuerte Systeme.

E-Commerce und Online-Handel:

Es gibt KI-gesteuerte Empfehlungstools, um personalisierte Produktvorschläge für Kunden zu generieren. Durch den Einsatz von maschinellem Lernen wird das Einkaufsverhalten der Kunden analysiert und sie bekommen daraufhin maßgeschneiderte Angebote.

Lagerverwaltung und Logistik:

KI optimiert Lagerbestände. Intelligente Systeme können die Bestandsverwaltung automatisieren, um Überbestände und Engpässe zu vermeiden.

Kundenservice:

Chatbots und virtuelle Assistenten werden schon heute eingesetzt, um Kundenanfragen zu beantworten und einfache Probleme zu lösen. Mit natürlicher Sprachverarbeitung und maschinellem Lernen können diese Systeme immer komplexere Interaktionen bewältigen.

Preisgestaltung und Nachfrageprognose im Handel:

KI kann dabei helfen, Preise dynamisch anzupassen und die Nachfrage zu prognostizieren. Durch die Analyse von Daten wie historische Verkaufszahlen, Wettbewerbsinformationen und Kundentrends können Unternehmen ihre Preisstrategien optimieren.

Betrugserkennung:

Im Handel ist die Betrugserkennung ein wichtiger Bereich. KI-Modelle können Transaktionsdaten analysieren, um verdächtige Muster zu erkennen und betrügerische Aktivitäten zu identifizieren.

Die Unternehmensberatung Deloitte hat in einer umfangreichen Studienreihe die Arbeitswelt bis 2035 analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Berufe, die eine persönliche Interaktion und Empathie erfordern, auch in Zukunft gefragt sein werden, trotz des verstärkten Einsatzes von Robotik und KI. Diese Fähigkeiten lassen sich nicht automatisieren. Denn es geht nicht nur um Verdrängung, sondern vielmehr um die Verlagerung von Tätigkeitsschwerpunkten.

KI und Mitarbeiterentwicklung: Investitionen für die Arbeitswelt

Die Unternehmen haben erkannt, dass sie in ihre Mitarbeiter investieren müssen, zum einen um ein höheres Know-how im Bereich der KI zu erreichen, zum anderen um ihre Belegschaft im aktuellen Fach- und Arbeitskräftemangel nicht zu verlieren. Dies ist ein Weg den auch die Autoren zweier aktuellen Studien von Goldman Sachs und von Open AI und der University of Pennysilvania vorschlagen. Sie fordern die Unternehmen dazu auf, den Wandel auf dem Arbeitsmarkt aktiv zu gestalten und die Arbeitnehmer auf neue Anforderungen zu vorzubereiten. Etwa durch die Weiterbildung von Kompetenzen, die in einer KI-getriebenen Wirtschaft weiterhin nachgefragt werden.

Die Empfehlung der Wirtschaftsspezialisten wird hierzulande bereits umgesetzt. Anfang des Jahres wurden 145 Handelsunternehmen im Auftrag des HDE (Handelsverband Deutschland) befragt, welche Investitionen sie umgesetzt haben, um die Grundlage für KI-Projekte zu schaffen? Die befragten Unternehmen investieren vor allem in die Weiterbildung ihrer Belegschaft zum Thema KI (20 %).

Doch die Integration von KI-Technologien erfordert nicht nur technische Anpassungen, sondern auch eine Anpassung an die Unternehmenskultur und die Arbeitsweisen. Dies ist jedem zweiten vom HDE befragten Unternehmen bewusst. Um die Unternehmenskultur an das neue Umfeld anzupassen, sind entsprechende Maßnahmen geplant oder bereits umgesetzt.

Lesen Sie in meinen nächsten Blogbeiträgen, welche Auswirkungen die KI im Handel, in der Logistik und in der IT hat.

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