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Wie KI den IT-Arbeitsmarkt verändert

In Deutschland setzen aktuell 13,3 Prozent der Unternehmen KI-Technologien ein, 9,2 Prozent werden sie in naher Zukunft nutzen. Dies sind Zahlen, die das ifo-Institut gerade veröffentlichte. Ein Blick auf die einzelnen Branchen zeigt deutliche Unterschiede: Spitzenreiter in Sachen KI sind Marktforschungsunternehmen, bereits 60 Prozent von ihnen nutzen sie. Im Baugewerbe sind es dagegen nur 7 Prozent.

So nutzen deutsche Unternehmen die KI-Technologie

38 Prozent der Unternehmen aus dem IT-Bereich haben bereits KI-Anwendungen implementiert, weitere 20 Prozent planen einen Einsatz und weitere 30 Prozent diskutieren über mögliche Anwendungsfälle. Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf den angespannten IT-Arbeitsmarkt, in dem es aktuell so viele Stellenangebote gibt, siehe Jobportal von LeySelect.

Wie wird sich die KI auf den Arbeitsmarkt, insbesondere der IT, auswirken? Eins vorweg: Die Experten rechnen nicht mit einer Zunahme von Entlassungen. Es ist absehbar, dass einerseits der Einsatz der neuen Technologie viele Arbeitsmöglichkeiten erst entstehen lässt. Laut einem Bericht von Future of Jobs des WE-Forums wird bis 2027 der Bedarf an Datenanalysten, Machine-Learning-Spezialisten und Experten für Cybersicherheit um 30 Prozent steigen. Zudem braucht es weiterhin Fachkräfte, die bestehende Anwendungen weiterentwickeln und einen sicheren Betrieb garantieren können.

Das wird sich im IT-Arbeitsmarkt ändern

Doch die Aufgaben verändern sich, wie beispielsweise das Programmieren: Längst gibt es KI-Assistenten, die in der Lage sind, einen Code zu vervollständigen. Einige generieren Codes selbstständig und schreiben funktionierende Computerprogramme anhand von Vorgaben. Andere Lösungen optimieren den Code, indem sie überflüssige Teile entfernen und Duplikate beseitigen. Sie entdecken auch Fehler und machen Verbesserungsvorschläge.

Sogar administrative Aufgaben wie Berichte, Genehmigungsverfahren oder Dokumentationen können auf diese Weise effizienter und oft genauer erledigt werden, als es ein Mensch jemals könnte. Gleiches gilt auch für die Dokumentationsaufgaben in der Softwareentwicklung, die automatisiert werden können. Lösungen wie diese sparen Zeit und schaffen Kapazität für größere IT-Projekte, die mehr Entwicklungsaufwand benötigen.

Es werden neue Berufe entstehen, wie beispielsweise das „Prompt Engineering“: Hierbei formulieren Spezialisten möglichst präzise Aufgabenbeschreibungen für KI-Anwendungen, um bessere Ergebnisse zu erzielen und die Effizienz zu steigern.

KI-Hype ja, doch nie ohne Qualitätskontrolle

KI-Hype hin oder her: Ein Mensch muss der Anwendung entsprechende Anweisungen geben und das Ergebnisse am Ende kontrollieren. Ein Beispiel hierfür zeigt die generative KI, die überzeugend falsche Thesen liefern kann – wie etwa Fake-News von ChatGPT. Selbst bei nicht-kreativen Arbeitsergebnissen ist menschliche Qualitätskontrolle unverzichtbar. Denn KI fehlt letztlich das Urteilsvermögen, um den Kontext einer Aufgabe vollständig zu verstehen und zu bewerten.
IT-Experten werden also weiterhin gefragt sein. Jedoch werden sich ihre Aufgaben und Anforderungen durch KI verändern. Unternehmen sollten eine Lernkultur etablieren, die regelmäßige Weiterbildung unterstützt. Die Bereitschaft zum kontinuierlichen Lernen hilft IT-Fachleuten, in ihrem Bereich auf dem neuesten Stand zu bleiben und neue Technologien effektiv einzusetzen.

Da die Automatisierung wiederholender Routineaufgaben immer weiter fortschreitet, verschiebt sich der Fokus der Arbeit hin zu strategischen, kreativen Tätigkeiten. Analytisches Denken und Kreativität bleiben wichtige Fähigkeiten. Es wird zunehmend darum gehen, sich in Probleme hineinzuversetzen, die richtigen Fragen zu stellen und passende Lösungen zu finden. KI-Anwendungen können dabei hilfreich sein, aber die Entscheidung darüber, wie, wann und warum sie am besten einzusetzen sind, obliegt nach wie vor dem Menschen.

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