Online-Kompetenz im Retail: Auf die richtigen Partner kommt es an!

Der Online-Handel boomt nicht erst seit der Corona-Krise. Die Konkurrenz aus dem Internet reduziert schon viele Jahre sukzessive die Umsätze der Einzelhändler. Die Pandemie verstärkt diese Entwicklung wie ein Katalysator. Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft ist der Online-Umsatz im Jahr 2020 um sechs Milliarden Euro gestiegen, der Umsatz der Innenstadtgeschäfte jedoch um 13 Milliarden Euro gesunken. Laut Statistisches Bundesamt ist das ein Plus von 31 Prozent für den Internet- und Versandhandel.
Die geschlossenen Läden setzen die Inhaber mächtig unter Druck, selbst bei denjenigen, die bereits Onlineshop-Lösungen als Addon-Verdienstquelle haben. Wenn sich der komplette Verkauf plötzlich online abspielt, braucht es funktionierende und belastbare Prozesse. Um eine Vorstellung davon zu haben, hier das Beispiel eines kleines Handarbeitsgeschäfts mit Onlineshop: Vor Corona gab es circa 120 Bestellungen pro Woche, während der Lockdown-Phasen waren es bis 5.000 Aufträge in der Woche. Das klingt zunächst großartig, doch es ist zunehmend belastend. Den wenn die Lieferketten nicht stimmen, die Warenwirtschaft hinterher hinkt und die Logistik darauf nicht vorbereitet ist, wird es schwierig, bis gar unmöglich die Auftragsflut zu bewältigen.
Fachkräfte für das Project Recruitment
Dieses Problem wurde im vergangenen Jahr nicht nur kleinen Geschäftsinhabern zur Zerreißprobe, sondern auch großen Filialketten. Das Onlinegeschäft hat sie quasi überrollt. So wurden Ladenflächen als Lager umgerüstet und Büros zu Packstationen umfunktioniert. Quasi im Eiltempo bauen die Händler ihre Onlinekompetenz auf und stellen ihre dafür notwendigerweise angepassten Prozesse auf neue, solide Füße. Dazu braucht es die richtigen Partner und Mitarbeiter, vom Softwareanbieter für die Verkaufsapp über ein Warenwirtschaftssystem bis hin zum Logistikexperten, weil der Umschlag der Produkte anstatt auf der Ladenfläche im Lager stattfindet. Denn die Zeit drängt.
Das Einkaufsverhalten der Verbraucher hat sich geändert, wahrscheinlich dauerhaft. Diese Entwicklung bedeutet nicht das Aus für den lokalen Handel. Ladenbesitzer werden aus den Erlebnissen der letzten Monate lernen: Schon jetzt gibt es zahlreiche lokale Handelsplattformen, die das Angebot in den Städten online sichtbar machen, jedoch weiterhin auf persönlichen Kontakt und guten Service setzen.
Marc Schlenker
Senior Manager
LeySelect GmbH
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