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Aktuelles Auftragshoch trifft auf Fachkräftemangel: Wie vermeiden Sie Personalengpässe?

Die Auftragsbücher der deutschen Wirtschaft sind voll wie nie zuvor. Sie abzubauen, wird laut ifo-Institut mindestens 4,5 Monate dauern. Das ist ein Höchststand, den es in der Geschichte des Wirtschaftsinstituts, also seit 1969, noch nie gab. Die gute Auftragslage betrifft vor allem die Automobilindustrie, den Maschinenbau sowie die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten. Hier ist die Nachfrage nach Arbeitskräften aktuell besonders hoch, wie auch die aktuellen Stellenangebote von LeySelect zeigen. Doch das Auftragshoch erreicht Deutschland in einer schwierigen Phase: Personalengpässe durch Corona-Ausfälle und Fachkräftemangel beherrschen den Arbeitsalltag der Unternehmen.

Die Zeiten in denen Waschkörbeweise die Bewerbungen eingingen, sind schon lange vorbei. Um passende Kandidaten und Kandidatinnen zu finden, müssen Unternehmen kreativ werden. Wir zeigen Ihnen 5 Tipps, wie Sie Personalengpässe vermeiden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft an Ihr Unternehmen binden.

Investieren Sie in die Weiterbildung Ihres Teams

Laut OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) werden in Deutschland für Aus- und Weiterbildung gut 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgegeben. Deutschland rangiert damit im unteren Viertel der OECD-Länder. Länder, wie Norwegen, Dänemark und Großbritannien investieren deutlich mehr.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die weltweite Boston Consulting Group im Jahr 2021, siehe Blogbeitrag „Jobsicherheit? Auch eine Frage der Wahrnehmung“. Deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer liegen im Ranking um die in berufliche (Weiter-)-Bildung investierte Zeit auf dem vorletzten Platz – nur die Niederlande schneiden noch schlechter ab.

Dabei ist die berufliche Weiterbildung ein wichtiges Instrument der Mitarbeiterbindung. Wer in die Weiterbildung der Belegschaft investiert, der beugt Personalengpässen vor, indem er die Zufriedenheit der Belegschaft erhöht und sich selbst als guten Arbeitgeber präsentiert. Interessante Aus- und Weiterbildungsprogramme

  • stärken das Arbeitgeberimage
  • fördern innerbetrieblichen Karrierechancen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • untermauern eine nachhaltige Personalstrategie
  • heben sich von der Konkurrenz ab

Auch die Bundesagentur für Arbeit sieht diesen Bedarf: 2022 hat sie für die Weiterbildung von Beschäftigten rund 900 Millionen Euro in der Kasse. Das Budget soll vor allem für diejenigen eingesetzt werden, die durch den Wegfall von Jobs von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Das Ziel der Arbeitsagentur ist es, Menschen in Arbeit zu halten und damit dem Strukturwandel zu begegnen. Ohne jede Gegenmaßnehme fehlen dem Arbeitsmarkt bis 2035 fast 7 Millionen Arbeitskräfte.

Personalengpässe vermeiden mit Fachkräften aus dem Ausland

Eine weitere Maßnahme gegen Personalengpass ist die Fachkräfterekrutierung aus dem Ausland. Die Bundesregierung hat im März 2020 ein Gesetz verabschiedet, das Fachkräften auch aus Nicht-EU-Staaten den Zuzug erleichtern soll.  Doch bisher spielt diese Alternative nur eine untergeordnete Rolle. Nur 16 Prozent aller Unternehmen, so eine Bertelsmann-Studie, rekrutieren Arbeitskräfte im Ausland. Was sind die Gründe dafür?

  • Sprachliche Verständigung
  • Bewertung der Qualifikation
  • Bürokratischer Aufwand
  • Relocation der rekrutierten Arbeitskräfte

Die Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Wirtschaft wünschen sich weitere Unterstützung durch die Bundesregierung, so auch der Senat der Wirtschaft Deutschland e.V., in den Markus Ley berufen wurde. Gewünscht wird eine Entschlackung der Bürokratie und mehr Flexibilität im Arbeitsrecht. Unter anderem sollen Abläufe digitalisiert, Visa-Erteilungen beschleunigt, Sprachprogramme initiiert und die Anerkennung von Berufsabschlüssen verbessert werden.

Auch Ausbildungspartnerschaften zwischen Deutschland und anderen Ländern sollen dazu beitragen, das gegenseitige Verständnis von Betrieben und zuwanderungswilligen Arbeitskräften zu verbessern. Mit den richtigen Prozessroutinen kann daraus ein vielversprechender Rekrutierungskanal werden, das zeigt folgendes Beispiel: Schon vor zehn Jahren beschäftigte ein süddeutsches Ingenieurdienstleistungsunternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 33 verschiedenen Nationen!

Erhöhen Sie die Work-Life-Balance in Ihrem Team

Vier von fünf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gefällt es im Homeoffice so gut, dass sie weiterhin zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten wollen. Die meisten Berufstätigen geben sich nicht mehr allein damit zufrieden, Karriere zu machen und Geld zu verdienen, sondern stellen den Wunsch nach Selbstverwirklichung und einer ausgewogenen Work-Life-Balance in den Vordergrund.

Vor allem in den zurückliegenden Monaten hat die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben eine neue Bedeutung bekommen, der sich inzwischen auch hartnäckige Unternehmen nicht mehr verschließen. Denn wer seine Arbeitszeit in den Alltag integrieren kann, arbeitet deutlich produktiver. Flexibles Arbeiten setzt ein hohes Maß an Selbstorganisation und Selbstdisziplin voraus. Arbeitgeber sind gefordert, ihre Mitarbeitenden dabei zu begleiten und Unterstützung anzubieten. Eine höhere Eigenverantwortung hilft, wichtige Kompetenzen für die weitere Karriere zu entwickeln.

Investieren Sie in die Unternehmenskultur

Zufriedene Mitarbeiter sind ihrem Arbeitgeber treu, sie sind produktiver, innovativer und sie sind seltener krank. Zufriedenheit entsteht nicht allein durch monetärer Anreize. Im Gegenteil: Eine weltweite Online-Studie von EY stellte jüngst fest, dass die wichtigsten Faktoren für einen zufriedenen Arbeitsplatz über sog. Soft Skills definiert werden. Dazu gehören:

Fairness im Job

Mitarbeiter fühlen sich fair behandelt, wenn berufliche Entscheidungen offen und transparent kommuniziert werden, etwa Richtlinien rund um Gehalt, Beförderung oder Projekte.

Stolz auf den Arbeitgeber

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einer sinnstiftenden Arbeit nachgehen, sind zufriedener. Die Formel ist einfach: Je stolzer, um so zufriedener.

Wertschätzung und positives Arbeitsklima

Ein ehrliches Dankeschön motiviert und sorgt für ein positives Betriebsklima. Auch ein kollegiales und freundliches Miteinander zwischen Mitarbeiterinnen und den Vorgesetzten gilt als Motivations-Boost.

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