KI im Business-Kontext – Chance oder Risiko?

Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in allen Bereichen der Wirtschaft – von intelligenten Roboterarmen, die technische Geräte zusammenschrauben bis zu Algorithmen, die Geschäftsprozesse steuern und optimieren sollen.
KI ist vielseitig einsetzbar; mit ihr lassen sich Tools entwickeln, die Entscheidungsprozesse beschleunigen, Innovationen vorantreiben oder für eine höhere Produktivität sorgen.
Nicht erst seitdem die Technologie so rasant Fahrt aufgenommen hat, steht sie jedoch auch in der Kritik: Ist sie der entscheidende Vorteil, den Unternehmen auf keinen Fall verpassen sollten oder birgt sie eher Risiken, die es zu meiden gilt? Wie so oft, ist die Antwort komplex und kann je nach Unternehmen unterschiedlich ausfallen. Wir fassen die wichtigsten Aspekte zusammen.
KI – eine kurze Einführung
Mit künstlicher Intelligenz ist eine Maschinentechnologie gemeint, die menschliche Denkprozesse simulieren soll. Dabei handelt es sich um Algorithmen, die so programmiert sind, dass sie logisches Denken lernen können. Damit sind sie in der Lage, Aufgaben zu lösen wie beispielsweise die Erfassung von Sprache, auf Grundlage bestimmter Parameter Entscheidungen zu treffen oder das Erkennen von Mustern. Es handelt sich bei KI um eine ganze Anzahl an verschiedenen Einzeltechnologien wie maschinelles Lernen, Sprachverarbeitung und Robotik.
KI bietet für Unternehmen einige Vorteile, die -richtig eingesetzt- einen positiven Effekt haben können.
1. Steigerung von Effizienz und Produktivität
Wiederkehrende Aufgaben, die Angestellte oft als langweilig oder stumpfsinnig empfinden, können durch KI automatisiert übernommen werden. Die betreffenden Arbeitnehmenden haben dadurch Zeit für anspruchsvollere Tätigkeiten und Aufgaben.
2. Beschleunigung von Entscheidungsprozessen
Algorithmen können in kurzer Zeit große Datenmengen auswerten, Daten bündeln und in Beziehung setzen. Sie können Unternehmen zum Beispiel bei Marktanalysen und -Prognosen helfen, um schneller die richtigen Entscheidungen zu treffen, die sie im Wettbewerb voranbringen. Zu beachten ist in diesem Punkt jedoch, dass gegebenenfalls ein kurzer Blick von Expert:innen vonnöten ist, um sicherzustellen, dass von der KI erkannte Sachzusammenhänge tatsächlich korrekt aus den Daten herausgelesen wurden.
3. Innovationen
Aus der Verarbeitung großer Datenmengen ergibt sich auch der Vorteil, auf diese Weise Produkte oder Dienstleistungen innovativer gestalten zu können, den Markt mit den entsprechenden Trends im Blick zu behalten oder Lieferketten und Qualitätsstandards verbessern zu können.
4. Kostenreduktion
Durch kürze Entscheidungsprozesse und effizientere Arbeitsweisen lassen sich auch Kosten einsparen.
5. Fehlerreduktion
Künstliche Intelligenz macht zudem bei Kalkulationen und Datenanalysen weniger Fehler und wird in ihrer Funktion nicht von Befindlichkeiten wie Ärger oder Müdigkeit beeinflusst.
KI hat viele Vorteile, doch ganz ohne Risiken kommt die Technologie nicht aus. Einiges gilt es bei der Nutzung zu beachten:
1. Jobverluste
Durch die Automatisierung, die KI ermöglicht, werden wiederkehrende Tätigkeiten von der Maschine übernommen, was zum Verschwinden einiger Jobs führen könnte. Vielleicht werden diese Tätigkeitsfelder nicht ganz verschwinden, sondern können „im Kern“ umstrukturiert werden, sodass die betreffenden Arbeitnehmenden anders in den Prozess eingebunden werden – durch die Überprüfung der Automatisierungsergebnisse etwa.
2. Datensicherheit
Da die Algorithmen große Mengen an Daten verarbeiten, sollten Unternehmen, die sie nutzen, besonders auf Cyber Security und Datenschutz Wert legen. So kann ein Missbrauch der Informationen verhindert werden.
3. Hohe Kosten
KI ist als Technologie sehr gefragt, aber immer noch kostenintensiv. Nicht nur die Entwicklung der Algorithmen, auch die Implementierung in die digitalen Landschaften und Geschäftsprozesse von Unternehmen muss von Expert:innen vorgenommen werden. Wenn Arbeitnehmende innerhalb einer Organisation mit der KI arbeiten sollen, müssen sie zudem im Umgang damit geschult werden und ggf. Weiterbildungen und Trainings absolvieren. Dies verursacht hohe Kosten, die kleinere Firmen sich oft nicht leisten können.
4. Abhängigkeiten
So fortschrittlich und effektiv Künstliche Intelligenz ist – allzu abhängig sollten Unternehmen sich davon nicht machen. Ist ein Unternehmen komplett von den Algorithmen und deren Funktionsweise abhängig, hat es große Schwierigkeiten bei Systemausfällen und technischen Störungen; ein Hackerangriff wäre fatal. Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihr Kerngeschäft auch ohne KI funktionieren kann.
5. Ethische Bedenken
Wer hat das letzte Wort bei Entscheidungen? Wer ist verantwortlich für die Konsequenzen der KI-Nutzung? Sind die Prozesse rund um die Künstliche Intelligenz transparent und für alle Stakeholder nachvollziehbar festgelegt? Dies sind einige Fragen, die sich Entscheider:innen in Unternehmen zuerst stellen müssen, wenn es um die Implementierung der Technologie geht.
6. Rechtliche und regulatorische Fallstricke
Künstliche Intelligenz verändert sich und entwickelt sich rapide weiter. Nicht im gleichen Tempo, aber immerhin im Bemühen, Schritt zu halten, zieht die Politik mit rechtlichen Bestimmungen und Regulatorien nach. Alle Neuerungen bei den Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz im Blick zu behalten, kann anstrengend und komplex werden.
Fazit
Künstliche Intelligenz wird künftig aus Unternehmensprozessen nicht mehr wegzudenken sein. Sie kann helfen, effizienter und kostensparend zu arbeiten oder gute Geschäftsentscheidungen zu treffen. Entscheider:innen in Firmen sollten dabei aber die möglichen Risiken wie hohe Investitionskosten oder die Datensicherheit bedenken, um die Chancen der Technologie effektiv zu nutzen.
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