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IT-Experten gesucht: Das Unternehmen bewirbt sich beim Kandidaten

In jedem sechsten deutschen Unternehmen bleiben IT-Arbeitsplätze länger als ein halbes Jahr lang unbesetzt. Das zeigt eine Umfrage des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom).  Ende 2020 lag die Zahl der vakanten Stellen für IT-Experten bei 86.000. Dies ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Untersuchungen 2011.

Es ist zwar nicht neu, dass es am Arbeitsmarkt an Spezialisten mit IT-Expertise fehlt. In den letzten Jahren hat sich der Fachkräftemangel jedoch weiter dynamisch verschärft, (siehe Blogbeitrag „Wege aus dem Fachkräftemangel“).

Die Corona-Krise hat die Bedeutung der Digitalisierung für Unternehmen noch einmal verstärkt. Vorhandene Defizite rückten in den Mittelpunkt. All das erhöht den Bedarf an Experten im IT-Bereich.

Besonders groß ist der Fachkräftemangel laut Bitkom in den Bereichen Softwareentwicklung, IT-Anwendungsbetreuung und Data Science.

Zwar ist die Bundesregierung bemüht, die Rahmenbedingungen für die Aus- und Weiterbildung und die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland zu verbessern, doch ist es auch Aufgabe der Unternehmen, sich für IT-Experten im In- und Ausland attraktiver zu aufzustellen. Das Unternehmen bewirbt sich bei den Kandidaten – und nicht umgekehrt. Sie müssen nicht zuletzt die Wünsche der Bewerber nach mehr Freiheiten berücksichtigen, auch in Bezug auf das Gehalt. Dazu gilt es, alte Strukturen zu überwinden, die Möglichkeiten der Digitalisierung voll auszuschöpfen und bei der Suche nach geeigneten Bewerbern auch einmal neue Wege zu gehen.

Rekrutieren im Ausland

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) empfiehlt nun dringend, auch verstärkt IT-Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben – vor allem aus Asien. Besonders groß sei das Potenzial auf den Philippinen, in Vietnam und Indonesien. Denn dort werde nicht nur gut ausgebildet, sondern die Länder seien auch offen dafür, Fachkräfte ziehen zu lassen. Schon jetzt haben elf Prozent der rund 816.000 Beschäftigten in den IT-Berufen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Davon stammen fast zwei Drittel aus dem außereuropäischen Ausland, häufig aus Indien, Russland und der Türkei.

Auch IT-Quereinsteiger spielen eine große Rolle: Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) gehen acht Prozent der IT-Fachkräfte ihrem Erwerb ohne eine entsprechende formelle Grundausbildung nach.

Die Besetzung von IT-Stellen folgt in der Regel nach dem Verdrängungsprinzip: Denn IT-Arbeitskräfte sind üblicherweise nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Job. Für gewöhnlich erhalten gut ausgebildete IT-Fachkräfte mehrere Jobangebote täglich. Auf dem freien Markt findet man sie selten.

Momentan öffnet sich ein attraktives Zeitfenster für die Rekrutierung: Nach monatelangem Homeoffice kehren Millionen Deutsche nach und nach zurück in ihre Büros. Menschen wollen andere Menschen sehen. Sie wollen miteinander kommunizieren, sich austauschen. Die Freude am Kontakt ist spürbar, wenn wir mit unseren Active Sourcing Methoden agieren.

Alija Berati
Senior Consultant
LeySelect GmbH 

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