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„German Angst 2023“ – Weiter im Krisenmodus oder ist Entspannung in Sicht?

Aktuell blicken nur 25 Prozent der Deutschen zuversichtlich in die Zukunft, dies ermittelten die Marktforscher von Civey Ende 2022. Anderthalb Jahre zuvor, also mitten in der Corona-Pandemie, waren es noch 46 Prozent. Krieg in Europa, Energiekrise, Lieferprobleme bei Rohstoffen, Nachwehen der Corona-Pandemie, Rezession – all das führt zu großer Unsicherheit und befeuert die „German Angst“.

Mit welchen Problemen setzen sich Unternehmen aktuell auseinander? Welche Risiken fürchten sie 2023 am meisten? Der Allianz Risk Barometer liefert bereits zum zwölften Mal Antworten auf diese Fragen. Dafür wurden weltweit mehr als 2.500 Führungskräfte in 94 Ländern interviewt.

 

Angstgegner: Cyperkriminalität

Den größten Respekt haben deutsche Unternehmen vor Betriebsunterbrechungen (46 %) und Cyberkriminalität (40 %). Cyberangriffe sind die am meisten gefürchtete Ursache dafür. Die Energiekrise und ihre Folgen belegen Platz 3 (32 %) im Ranking. Ein weiteres Störszenario ist die globale Rezession mit drohenden Lieferantenausfällen und instabilen Geschäftsprozessen. Die Corona-Pandemie hat indes ihren Schrecken verloren, sie ist nicht mehr in den Top10 der größten Unternehmensrisiken.

Insgesamt treibt die anhaltende Permakrise mit ihren politischen und wirtschaftlichen Folgen durch Corona und dem Krieg in der Ukraine den Unternehmern Sorgenfalten auf die Stirn. Joachim Müller, CEO von AGCS (Allianz Global Corporate & Speciality) spricht gar von einem „Stresstest für jedes Unternehmen.“

 

Hoffnungsvoller Start in 2023

Krisenmodus oder schlechte Stimmung? Denn laut aktueller Prognosen der Bundesregierung wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nicht schrumpfen, so wie noch im Herbst 2022 düster prophezeit. Stattdessen soll sie um 0,2 Prozent wachsen, und 2024 wird gar ein Plus von 1,8 Prozent erwartet – so heißt es im gerade veröffentlichten Jahreswirtschaftsbericht. Auch das GfK-Konsumbarometer steigt zum vierten Mal in Folge, für die Beobachter des Konsumklimas ein „hoffnungsvoller Start in das Jahr 2023“.

 Die GDV (Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft) rechnet 2023 zwar mit knapp 18.000 Insolvenzen, das sind 20 Prozent mehr als 2022. Dies sei jedoch kein Zeichen für eine drohende Pleitewelle, sondern eine Bereinigung des Marktes, die sich durch die Corona-Subventionen der vergangenen Jahre quasi „aufgestaut“ habe.

Eine Zahl trübt jedoch die hoffnungsfrohen Aussichten: Die Ausgaben für Forschung & Entwicklung (F&E) sind in Deutschland im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, um 0,9 Prozent gesunken. Die Unternehmen sparen an ihrer Zukunft. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt steigen die F&E-Ausgaben der Firmen um vier Prozent, in Finnland, Schweden und Spanien sind sie sogar zweistellig.

 

Was Unternehmen auch 2023 tun sollten

Was ist zu tun in einer Zeit mit schnellen Veränderungen? Die Auftragsbücher füllen sich, doch die Sorgen bleiben. Diesen Herausforderungen dürfen sich mittelständische Unternehmen auch 2023 nicht verschließen:

Herausforderung 1: Digitale Transformation weiterführen

Die Digitalisierung von Prozessen, Produkten und Geschäftsmodellen muss weiter gehen. Die hohe Komplexität bleibt die größte Herausforderung der digitalen Transformation – doch die gilt es zu bewältigen.

Herausforderung 2: Nachhaltigkeit als Gesamtkonzept einführen

Für viele mittelständische Unternehmen ist soziales und ökologisches Handeln Teil ihres Firmenethos. Doch nun gilt es, daraus eine Gesamtstrategie zu komponieren, um die Anforderungen einer nachhaltigen Transformation gerecht zu werden. Gerade im Hinblick auf Mitarbeiterbindung und der Suche nach Arbeits- und Fachkräften ist dies aktuell wichtiger denn je.

Aufgabe 3: Gegen Fachkräftemangel vorgehen

Der Fachkräftemangel belastet die Bilanz: Laut Stepstone kostet eine unbesetzte Stelle zwischen 29.000 Euro und 79.000 Euro, je nach Größe des Unternehmens. Deshalb sollten sich Unternehmen folgende Fragen stellen: Was macht uns interessant als Arbeitgeber? Was erwarten bestehende und potenzielle Arbeitnehmerinnen von uns? Was ist für uns ein machbarer Weg in Richtung Arbeitgeber der Zukunft?

Auch wir bei LeySelect spüren diese leichte Zuversicht, die sich im positiven BIP-Ausblick widerspiegelt, sowohl bei unseren Kandidaten als auch bei den Kundenunternehmen. Die Menschen wollen wieder etwas bewegen und das ist gut so.

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