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Corona-Forschung als Vorbild für Managementkonzepte

Das Virus macht viele Veränderungen möglich. Auch in Unternehmen, in der Personalentwicklung, in der Rekrutierung. Es stellt etablierte Methoden und Denkweisen in Frage.

So lässt sich in der Krise auch Positives entdecken. Die moderne Impfstoffforschung, die wir gerade bewundern oder mit Argusaugen beobachten, zeigt, wie diese Veränderung funktioniert. Zum einen wurden die Zulassungsverfahren erheblich beschleunigt, zum anderen, und das ist viel wichtiger, haben die neuen Forschungsmethoden die Geschwindigkeit bis zum fertigen Impfstoff radikal verkürzt.

Mit Hilfe neuer digitaler Methoden ist es den Forschern gelungen, innerhalb von 48 Stunden nach Entschlüsselung des Virus-Genoms den fertigen Impfstoff zu „konstruieren“. Früher wurde wochen- und monatelang gezüchtet, heute überspringen digitale Plattformen viele Zwischenschritte der „Oldschool“-Forschung.

In seiner Kolumne auf Spiegel Online beschwört Sascha Lobo gar die neue Weltmacht der Bio-Plattformen: „Gut möglich, dass Moderna und Biontech das Android und iOS der biologischen Zukunft werden.“

Diese Entwicklung  folgt noch keiner Blaupause. Deutlich wird jedoch, dass innovative Unternehmen für solche Ziele völlig neue Managementkompetenzen und Rekrutierungsstrategien benötigen.

 

Das Ende der Präsenzpflicht in Unternehmen steht bevor

Was viele Traditionalisten nicht für möglich hielten, ging plötzlich doch! Dies lässt sich auf viele Tabuthemen im Management übertragen. Produktive Mitarbeiter im Homeoffice? Funktioniert! Weitergedacht entstehen neue Rekrutierungsansätze, wenn sich Unternehmen von der Präsenzpflicht und ihren Standorten unabhängig machen.

Internationale IT-Unternehmen, die seit Jahren mit verteilten Teamstrukturen arbeiten, wissen übrigens schon lange, dass Präsenz im Büro kein Merkmal für besondere Leistung ist.

Unternehmen, die sich auch nach Corona darauf einlassen, werden unabhängiger von gesellschaftlichen Trends wie Urbanisierung oder Mobilisierung sein: Denn potenzielle Mitarbeiter müssen für ihren neuen Job weder umziehen noch wertvolle Lebenszeit beim Pendeln opfern.

Anstatt aufwändige Standortkonzepte zu planen, sollten innovative Unternehmen in neue Führungskonzepte investieren und ihr Management darauf vorbereiten, die virtuelle Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen nach der Pandemie-bedingten Ausnahmesituation als Teil der neuen Normalität zu leben.

Markus Ley
Geschäftsführer

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